Gas

Stadtwerke Ingolstadt planen "grüne" Wasserstoffproduktion

Gemeinsam mit der Gemeinde Karlshuld will der kommunale Versorger dazu PV-Anlagen errichten. Der Baubeginn ist für das Jahr 2022 vorgesehen.
17.09.2021

Ökostrom und umweltfreundliche Wärme sollen die Wasserstoffproduktion in Karlshuld zukünftig flankieren. (Symbolbild)

Im Donaumoos (Bayern) soll ein neues Zentrum für regenerative und CO2-neutrale Energieerzeugung entstehen. Dazu haben die Stadtwerke Ingolstadt und die Gemeinde Karlshuld eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet, wie beide Partner mitteilen.

Ein Fokus dabei sei das Zukunftsthema Wasserstoff, das aber von der CO2-neutralen Ökostromerzeugung und umweltfreundlicher Wärme flankiert wird. Das Projekt basiert somit auf dem Prinzip der Sektorenkopplung, heißt es.

Regionale Vermarktung

Dafür soll auf Karlshulder Gemeindegebiet eine Freiflächen-Photovoltaik(PV)-Anlage errichtet werden, die Elektrizität ohne CO2-Emissionen erzeugt. Diese wird direkt an regionale Stromkunden geliefert, aber auch vor Ort einen sogenannten Elektrolyseur zur Erzeugung grünen Wasserstoffs antreiben, der für den Einsatz in Verkehr und Industrie regional vermarktet wird.

Klimaschonende Wärme entsteht im Rahmen des geplanten Projekts aus verschiedenen Quellen: zum einen aus der Abwärme des Elektrolyseurs, die für das Areal an der Karlshulder Schul- und Kindergartenstraße vorgesehen ist. Zum anderen aus Wärmepumpen, die mit dem vor Ort erzeugten Ökostrom betrieben werden, heißt es weiter.

Treibhausgase speichern

Darüber hinaus könne der gezielte PV-Ausbau auf bisher landwirtschaftlich genutzten Niedermoorböden die ursprüngliche Funktion dieser Böden wiederherstellen, das Moor vor Austrocknung schützen und dauerhaft Treibhausgase speichern, so die Stadtwerke.

"Unsere Motivation bei diesem Projekt ist ganz klar der Nutzen für den Umwelt- und Klimaschutz, dabei mit dem Thema Wasserstoff zugleich auf einem neuen und zukunftsträchtigen Feld aktiv zu werden und – nicht zuletzt – die regionale Erzeugung und Vermarktung von Strom, Wasserstoff und Wärme", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Bolle.

Produktion ab 2023

Nach der erfolgreichen Analyse der Gegebenheiten und Grundlagen vor Ort soll in den nächsten Monaten ein genaues technisches Konzept erarbeitet und die Form der Zusammenarbeit
zwischen beiden Projektpartnern festgelegt werden.

Auf ZfK-Anfrage bestätigten die Stadtwerke, dass der Baubeginn noch im Jahr 2022 erfolgen soll. Mit der Fertigstellung sowie damit der Produktion von grünen Wasserstoff sei ab Mitte 2023 zu rechnen. (jk)