Karriere

In Deutschland gibt es vergleichsweise wenig Weiterbildung

Die Nutzung von Bildungs- und Weiterbildungsangeboten liegt bundesweit mit nur acht Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Mit zunehmendem Alter sinkt die Quote weiter.
19.10.2023

Auch im Berufsleben die Schulbank drücken: In Deutschland tun dies laut Destatis nur wenige.

Lebenslanges Lernen wird in einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt immer wichtiger. In Deutschland ist die Beteiligung an Angeboten im europäischen Vergleich gering. Im Jahr 2022 haben im EU-Durchschnitt zwölf Prozent der 25- bis 64-Jährigen an einer Bildungs- oder Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen.

Die Teilnahmequote in Deutschland lag mit acht Prozent darunter. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Erfasst wurden Personen, die in den letzten vier Wochen vor der Befragung eine Weiterbildungsmaßnahme besucht haben.

Vor allem die Jüngeren bilden sich in Deutschland weiter. Im Jahr 2022 nutzten 18 Prozent der 25- bis 34-Jährigen Angebote.
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

Skandinavische Länder mit hoher Beteiligung

Unter den Staaten der Europäischen Union (EU) gibt es große Unterschiede in Hinblick auf Bildung und Weiterbildung. In den skandinavischen Ländern sind die Teilnahmequoten hoch: Im Jahr 2022 nahmen in Schweden 36 Prozent an einer Maßnahme teil. In Dänemark waren es 28 %, in Finnland ein Viertel der Befragten. 

Niedrig war der Anteil in den südosteuropäischen EU-Staaten: In Bulgarien bildeten sich den Angaben zufolge nur zwei Prozent der Befragten weiter. Jeweils 4 Prozent waren es in Griechenland und Kroatien.

Mit zunehmendem Alter sinkt in Deutschland das Interesse

Es sind vor allem die Jüngeren, die sich in Deutschland weiterbilden. Im Jahr 2022 nutzte knapp jede oder jeder Fünfte (18 Prozent) der 25- bis 34-Jährigen Angebote. In der Altersgruppe von 35 bis 44 Jahren sank diese Zahl auf lediglich sieben Prozent.

Mit steigendem Alter nahm die Teilnahmequote weiter ab, auf fünf Prozent bei den 45- bis 54-Jährigen und schließlich auf nur noch drei Prozent bei den Befragten im Alter von 55 bis 64 Jahren. (bs)